Rocky-Horror-Picture-Show in der HEMS
„Mein Horror“ war das Thema – Materialwahl frei – 20 Schülerinnen und Schüler des Kunstkurses des beruflichen Gymnasiums der HEMS tobten sich kreativ aus, um einen persönlichen Zugang zum Thema Horror, Tod, Schrecken oder Alptraum künstlerisch zu gestalten. Oder um den Schrecken zu bannen – denn das ist eine Strategie des Umgangs mit dem, was Mensch beschäftigt, bewegt, ängstigt: Durch Gestaltung etwas von Innen nach Außen zu bringen, um es weniger schlimm sein zu lassen.
Inspiration war uns als Kunstkurs eine Ausstellung im Hessischen Landesmuseum Darmstadt, mit dem Titel „Tod und Teufel“. Darin ausgestellt waren quer durch die Jahrhunderte entstandene künstlerische Arbeiten, die sich fotografisch, malerisch, durch Objekte, Musik, Mode oder Film mit Themen wie Tod, (Selbst-)Mord, Monster, innere Abgründe, Wahnsinn, Unterdrückung oder Todesstrafe beschäftigten. Zu sehen war Kunst als Möglichkeit, einen Umgang damit zu finden: Durch Ästhetisierung, Dramatisierung, Ironie, Überhöhung, Abstrahierung oder sachliche Distanz.
Die Kunst-Schülerinnen und -schüler malten, collagierten, modellierten, häkelten, inszenierten und zeichneten in der Folge das aus sich heraus, was sie als „ihren eigenen Horror“ empfanden, seien es Alpträume, Bezüge zu historischen japanischen Horrorszenarien, innere Wut, den Wahnsinn des Selbst-Optimierungs-Drucks, Vergewaltigung oder boshafte Kinderschreck-Fantasien.