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Studienfahrt in der Klasse 12 der Fachoberschule

Die Toskana – Eine Region in Mittelitalien

 

 

Und sie dreht sich doch! Auf den Spuren Galileo Galileis

Galilei tat einen großen Schritt,
indem er wagte, die Welt so zu beschreiben,
wie wir sie nicht erfahren.

Carl Friedrich v. Weizsäcker

Inhalt dieser Seite

Zeitplan zum Ablauf der Studienfahrt

Geographisches: Toskana – Eine Region in Mittelitalien

Unterkunft und Kosten

Besichtigungsprogramm: Spuren Galileis


Literatur
zur Vorbereitung auf die Studienfahrt

Internet-Adressen zum Leben und Werk Galileis

Wichtige Adressen zur Durchführung der Fahrt

Zeitplan zum Ablauf der Fahrt

    Das Programm der Studienfahrt zum Download im pdf-Format (1.844 kB) finden Sie hier. Die pdf-Version des Programms stimmt weitgehend mit dieser Internetseite über ein.

  • Montag, 14. März 2011

    Abfahrt mit dem Bus um 21.00 Uhr ab Hauptbahnhof (Rückseite)

    Anreise über Basel – Como – Mailand – Parma – La Spezia – Viareggio

  • Dienstag, 15. März 2011

    Ankunft in Lido di Camaiore : gegen 10.00 Uhr

    Zimmerverteilung und erste Ortsbesichtigung

    Vorbereitung der Fahrt nach Pisa

    Gemeinsames Abendessen im Hotel

  • Mittwoch, 16. März 2011

    Halbtagesfahrt mit dem Bus über Viareggio nach Pisa

    (Pisa liegt ca. 32 km von unserem Wohnort entfernt.)

    Vorbereitung der Fahrt nach Florenz

    Gemeinsames Abendessen im Hotel

  • Donnerstag, 17. März 2011

    Tagesfahrt mit dem Bus über Lucca nach Florenz

    (Florenz liegt ca. 107 km von unserem Wohnort entfernt.)

    Gemeinsames Abendessen im Hotel

  • Freitag, 18. März 2011

    Tagesfahrt über Poggibonsi nach San Gimignano und Siena

    (Siena liegt ca. 133 km von unserem Wohnort entfernt.)

    Gemeinsames Abendessen im Hotel

  • Samstag, 19. März 2011

    vormittags: zur freien Verfügung

    mit der besonderen Empfehlung, die historische Seepromenade, die City, die Werftanlagen und den Hafen von Viareggio zu besichtigen

    nachmittags: Gesprächsrunde über die Florentiner Phase im Leben des Galilei

    Gemeinsames Abendessen im Hotel

    Abschlussabend

  • Sonntag, 20. März 2011

    vormittags: zur freien Verfügung

    (ab 9.00 Uhr müssen die Zimmer geräumt werden.)

    Abfahrt mit dem Bus gegen 11.00 Uhr

    Rückreise mit über La Spezia – Parma – Mailand – Como – Basel

  • Montag, 21. März 2011 :

    Ankunft in Darmstadt : nachts gegen 01.00 Uhr am Hauptbahnhof

Das Programm der Studienfahrt zum Download im pdf-Format (1.603 kB) finden Sie hier. Die pdf-Version des Programms stimmt weitgehend mit dieser Internetseite über ein.

Unterkunft und Kosten

Lido di Camaiore mit Apuanischen Alpen
Viareggio – Fischereihafen
Hotel Laurin in Lido di Camaiore

Während unseres Aufenthaltes in der Toskana wohnen wir in Lido di Camaiore, einem beliebten Badeort an der toskanischen Mittelmeerküste in unmittelbarer Nähe von Viareggio. Lido di Camaiore dient uns gewissermaßen als »Basislager«. Von hier aus begeben wir uns auf die toskanischen »Spuren Galileis«. Dazu starten wir jeweils mit dem Bus von unserem Hotel aus zu Tagesausflügen nach Pisa, Florenz, Siena und San Gimignano. Zunächst aber einige Hinweise zu unserem vorübergehenden »Wohnort«.

Über Lido di Camaiore und seine Nachbarorte (Auszug aus einem Ortsprospekt)

Lido di Camaiore liegt an der Riviera della Versilia (Versiliaküste), einem der reizvollsten Strand­ab­schnitte der toskanischen Küste, umrahmt vom Tyrrhenischen Meer und der mächtigen Bergkette der Apuanischen Alpen (mit Gipfeln bis zu 2000 m). Das Klima ist im Frühjahr relativ mild, die mittleren Luftemperaturen liegen hier im März zwischen 9° und 16° C. Im Sommer ist Lido di Camaiore ein typischer Badeort der Versiliaküste mit breitem, feinem, sanft ins Meer abfallendem Sandstrand, gepflegten Park- und Grünanlagen und einer schönen Uferpromenade. Vom Meer aus führt eine Allee landeinwärts in den etwa 4 km entfernt gelegenen historischen Stadtkern der Ortschaft Camaiore. Sie besitzt viele interessante Kunstdenkmäler, wie die Kirche Collegiata (13. Jhdt.) mit dem charakteristischen Campanile (14. Jhdt.) und die Benediktinerabtei Badia (7. Jhdt.).

Viareggio  – Lido di Camaiore grenzt im Süden unmittelbar an die ca. 64 000 Einwohner zählende Stadt Viareggio. Viareggio ist der größte und bestausgestattete Badeort der Toskana. Die schachbrettartige Stadtanlage und die Hafenanlage "Darsena Europa", die einen Fischereihafen und Werften für große Luxusjachten umfaßt, hat Viarregio der Bourbonen-Herzogin Maria Louise zu verdanken. Das vielbesuchte, traditionsreiche Seebad mit seiner sehr bemerkenswerten Seepromenaden-Architektur verfügt über zahlreiche Unter­haltungs­möglichkeiten, ausgezeichnete Hotels aller Preisklassen und größere Sport- und Freizeitanlagen in dem Pinienwald "Pineta die Ponente". Seit mehr als 120 Jahren ist Viareggio Hochburg des italienischen Karnevals. An mehreren Sonntagen in der närrischen Zeit ziehen Umzüge mit prächtigen Wagen über die Uferpromenade.

Marina di Pietrasanta ist der nördliche Nachbarort von Lido di Camaiore. Er bietet seinen Feriengästen vielfältige Möglichkeiten der Unterhaltung und Freizeitgestaltung: exklusive Nachtlokale (darunter die berühmte »Bussola«, das Aushängeschild der »Versilia by night«), Pubs und moderne Diskos für jüngeres Publikum. Sport- und Freizeiteinrichtungen jeder Art ergänzen das touristische Angebot: zahlreiche Tennis- und Fussballplätze, Sporthallen, eine Rollschuhbahn und eine Reitschule, Ton­tauben­schiesstand, Fahrrad- und Motorradverleih. Pietrasanta verfügt auch über eine moderne, achtspurige, Leichtathletik-Anlage und einen internationalen Golfplatz mit 18 Löchern. Ideal sind die Bedingungen für Segeln und Radwandern, für Jogging und Bergsteigen.

Kosten: Nach dem im Hinblick auf das Preis-Leistungs-Verhältnis günstigsten Angebot sind in dem Preis für die Studienfahrt von etwa 295.- € die Fahrt mit Bus, fünf Hotel­über­nachtungen mit Halbpension, die Reiserücktrittskosten-Versicherung sowie die Fahrtkosten für die Tagesausflüge nach Pisa, Florenz, San Gimignano und Siena enthalten. Eintrittsgelder und sonstige Nebenkosten belaufen sich zusätzlich auf ca. 15.- €. Damit belaufen sich die Gesamtkosten auf ca. 310.- €.

 

Unterkunft:    Wir über­nachten im 3-Sterne Hotel »Laurin«, ein »gepflegtes Hotel der Mit­tel­klasse« in ruhiger Lage ca. 300 Meter vom Meer entfernt und unmittelbar an der Ortsgrenze zwischen Viareggio und Lido di Camaiore gelegen. Die Unter­bringung erfolgt in 2-, 3- und 4-Bett-Zimmern. Alle Zimmer haben Dusche, WC, Telefon, SAT-Farb­fern­seher, Radio, Tre­sor, Haar­trockner, Zentral­heizung und Klima­anlage. Außer­dem stehen den Gästen Ter­rasse, Bar und Auf­ent­halts­raum zur Verfügung. Das von der sehr liebens­werten und gastfreundlichen Familie Gatti bestens geführte Hotel bietet eine typisch toskanische und italienische Küche. Weitere Informationen können der Homepage des Hotels entnommen werden:

www.laurin-hotel.it

Noch einige praktische Hinweise:

Adresse und Telefon des Ho­tels (Durchwahl von Deutsch­land aus)

Hotel Laurin
Via Mazzini 1
55043 Lido di Camaiore

Telefon: 0039–0584–66632
Fax: 0039–0584–66784

E-Mail: infolaurin-hotelit

Internet: www.laurin-hotel.it

Bitte auch die »wichtigen Adressen« am Ende der Seite beachten!

Für den Grenzübertritt wird ein gültiger Reisepaß oder Personalausweis und eventuell ein Visum benötigt. Empfehlenswert ist die Anfertigung einer Kopie der Reisedokumente. Da wir auf der Hin- und Rückreise jeweils fast 14 Stunden unterwegs sind, sollte genügend Reiseproviant eingeplant werden. Zwischen der Bundesrepublik Deutschland und Italien besteht ein Abkommen über die Krankenversorgung, das Mitgliedern einer gesetzlichen Krankenversicherung in Krankheitsfällen kostenlose medizinische Behandlung zusichert. Auf jeden Fall ist es ratsam, einen Krankenschein und einen Zahnkrankenschein für das Ausland sowie den Impfpaß mitzunehmen. Auch Italien ist Euro-Land. Insofern ist ein Geldumtausch vor und während der Studienfahrt nicht erforderlich.

Besichtigungsprogramm: Auf den Spuren Galileis

Galilei – Gemälde von Justus Sustermans (1635)

 

Ich glaube,
daß es in der Welt keinen größeren Haß gibt
als den der Unwissenheit gegen das Wissen.

Galileo Galilei


Die im folgenden dargelegten Schwerpunkte des Besichtigungsprogramms dieser Studien­fahrt stehen unter dem Motto »auf den Spuren Galileo Galileis«. Es gibt sicher ein ganzes Bündel guter Gründe in die Toskana zu reisen, auch oder gerade im Rahmen einer Studienfahrt. Jeder nur halbwegs passable Reise­führer oder Schul­fahrten­veranstalter liefert sie gleich seitenweise, sie bedürfen hier keiner weiteren Erwähnung.

Aus der bornierten Sicht naturwissenschaftlicher Fachgenügsamkeit gibt es allerdings nur einen: Galileo Galilei. Galilei hat wie kein anderer Wissenschaftler der Renaissance die Geburtsstunde der modernen Physik geprägt. »Mit dem Übergang von den Gedanken­gän­gen des Aristoteles zu denen Galileis wurde der Naturwissenschaft einer ihrer bedeutendsten Grund­pfeiler gesetzt. Als dieser Schritt einmal getan war, konnte es über die weitere Entwicklungslinie keinen Zweifel mehr geben.« (Einstein, S.36)

Die Verdienste Galileis –wie es in den meisten Physikbüchern geschieht– auf die Einführung des Experiments in die Naturwissenschaften zu beschränken, diffamiert geradezu dessen historische Leistung. Er überwand die aristotelische Theorie, indem er deren innere Widersprüchlichkeit aufdeckte. Zugleich konnte er mit seinen spekulativen Überlegungen zum Trägheitsprinzip Wege aufzeigen, wie sich die Urteile über Erfahrungen mit bewegten Körpern widerspruchsfrei und systematisch verknüpfen lassen, um damit alle mechanischen Bewegungen am Himmel und auf der Erde aus einem einheitlichen Prinzip erklären zu können. »Die Hauptschwäche des Aristoteles« bestand indessen darin, »daß er zu empirisch war. Deshalb brachte er es nicht zu einer mathematischen Theorie der Natur. Galilei tat einen großen Schritt, indem er wagte, die Welt so zu beschreiben, wie wir sie nicht erfahren.« (Weizsäcker, 1964)

Dem allein durch unmittelbare Wahrnehmungen und Erfahrungen geprägten Bewußtsein bleibt nur die schicksalhafte Unterwerfung unter die historisch jeweils herrschenden Auffassungen über die realen Verhältnisse in der jeweiligen Welt- und Gesell­schaftsordnung. Galilei befreite sich gleichsam von dem Diktat alltäglicher Erfahrung, derzufolge sich die Sonne in der Tat um die Erde zu drehen scheint, und gelangte erst unter dieser Voraussetzung zu der Überzeugung, daß das Gegenteil die Wahrheit sei. So gesehen ist der von Galilei mit seinen spekulativen »Gedankenflügen« und »neuentdeckten Wahrheiten« gegen »die Irrtümer allgemein für wahr gehaltener Sätze« (Galilei, Discorsi, S. 154 u. 240) maßgeblich mitgestaltete Ablösungsprozeß des geozentrischen Weltbildes zugleich auch als ideen­geschichtlicher Akt der Befreiung von den gesellschaftlichen und kulturellen Zwängen der mittelalterlichen Lebens- und Herrschaftsformen zu interpretieren.

Wie sich ein solcher Prozeß in der Biographie konkret handelnder Menschen wider­spiegeln kann, soll im Rahmen des folgenden Besichtigungsprogramms exemplarisch am Lebensweg Galileis aufgezeigt werden. Dabei wird insbesondere bei den Besuchen in Pisa und Florenz explizit Bezug genommen auf die im Physikunterricht der Klassen 11 und 12 behandelte mechanische Theorie Galileis. Weitere biographische und historische Details sollen in einem speziellen Unterrichtsprojekt unmittelbar vor dieser Studienfahrt (ggfs. im Rahmen einer Projektwoche) erarbeitet werden.

 

1.Tag: Pisa

Universität Pisa – Historischer Innenhof

Galilei wurde am 15. Februar 1564 in Pisa geboren. Dort verbrachte er auch die ersten 10 Jahre seiner Kindheit. Mit seiner Familie lebte er dann einige Jahre in Florenz und kehrte im September 1580 zurück nach Pisa, um an der dortigen Universität Medizin zu studieren. Nach vierjähriger Studienzeit in Pisa setzt er seine dort begonnenen mathema­tischen und natur­wissen­schaf­tlichen Studien in Florenz fort und bestreitet anschließend hier und in Siena seinen Lebensunterhalt durch Privatunterricht. Im Herbst 1589 wird Galilei zum Professor der Mathematik an die Uni­versität seiner Heimatstadt Pisa berufen. Hier entwickelt er in seiner Schrift »De motu« die ersten theoretischen Entwürfe seiner Fallgesetze. Seine Gegen­stände gewinnt er nach einem –historisch übrigens um­strit­tenen– Bericht seines Schülers Vivani in den Jahren 1590-91 in seinen berühmt gewordenen Fall­ex­peri­menten am Schiefen Turm von Pisa und seinen praktischen Studien über die Kugelbewegungen auf einer schiefen Ebene (der sog. »Fallrinne«). Vor diesem biographischen und historischen Hintergrund werden wir uns bei unserem Besuch in Pisa auf folgende Be­sich­tigungs­schwer­punkte konzentrieren:

  • Geburtshaus von Galilei in der Via Giuseppe Giusti 24 unweit der Kirche St. Andrea

  • Universität – Die bereits 1343 gegründete Universität zu Pisa zählt zu den ältesten Europas. Wir besichtigen das um 1500 errichtete alte Hauptgebäude der Universität, den Palazzo della Sapienza (siehe dazu die Abbildung rechts), in der Via Curtatone. Angelockt vom Weltruf der Pisaner Universität, deren Institute heute über die ganze Stadt verstreut sind, studieren hier über 30 000 Studenten. Die Absolventen zählen noch heute zu den besten Italiens.

  • Schiefer Turm – 54,5 m hoher Glockenturm mit einer Lotabweichung von etwa 4,30 m. Auf der obersten Brüstung des Schiefen Turms können die beiden Steinkugeln besichtigt werden, mit denen Galilei in seinen Fallexperimenten gezeigt haben soll, daß die große und schwere Kugel nicht schneller fällt als die leichtere kleine.

  • Dom – Hier befindet sich neben bedeutenden Werken gotischer Bildhauerkunst auch der große Kronleuchter aus dem Jahre 1587, durch dessen Schwingungen Galilei zu Studien über die Pendelbewegung und den Entwurf seines Trägheitsmodells angeregt worden sein soll. 

  • Dom-Museum – Dort sind u.a. ein weiteres Paar der von Galilei angeblich für seine Fallversuche benutzten Steinkugeln zusammen mit dem Original einer Schrift über die Fallgesetze ausgestellt.

2. Tag: Florenz und Arcetri

Fernrohre Galileis

Im Herbst 1592 beendet Galilei seine Tätigkeit in Pisa. Bevor er nach Florenz zurückkehrte, wechselte er zunächst als Mathematikprofessor an die Universität in Padua, das damals zur Republik Venedig gehörte. Er selbst bezeichnete die achtzehn Jahre, die er in dieser Stadt verbrachte, als »die glücklichsten meines Lebens«. Hier veliebt er sich 1599 in die Venitianerin Marina Gamba. Aus dieser Beziehung entstammen seine drei Kinder, zwei Mädchen und ein Knabe. In Padua wendet er sich zunächst wieder den Fallgesetzen und anderen mechanischen Studien zu, bis schließlich sein Interesse durch das zwischenzeitlich in Holland erfundene und von ihm 1609 nachgebaute Fernrohr zur Astronomie umgelenkt wurde. Damit entdeckte er u.a. die Monde des Planeten Jupiter. Im März 1610 veröffentlichte Galilei unter dem Titel (Der Sternenbote) sein erstes Buch, in dem er seine astronomischen Erkenntnisse zusammenfaßte und sich erstmals öffentlich zum heliozentrischen Weltbild des Kopernikus bekannte. (vgl. Hemleben, S.31 - 52)

Trotz seiner Erfolge in Padua wollte Galilei zurück in seine tos­ka­nische Heimat – ein »un­glücklicher Wunsch, denn das Geistes­klima in Venedig war liberaler als in der von der In­qui­sition stark be­ein­flußten Residenz der Medici«. (Teichmann, 1983, S.87)

So kam er im Sep­tember des Jahres 1610 als »Erster Mathe­matiker und Phi­lo­soph des Groß­herzogs Cosimo II. von Toscana« wieder nach Florenz. Im Februar 1615 wird Galilei von den Dominikanermönchen Caccini und Lorini bei der römischen Inquisition als Ketzer denunziert. »Als untertänigste Diener« sahen sie sich veranlaßt zu der Anzeige, daß Galilei »die ganze Philosophie des Aristoteles ... mit Füßen tritt« und »die folgenden beiden Sätze für wahr hält: die Erde bewegt sich als Ganzes in bezug auf sich selbst, auch in täglicher Bewegung, die Sonne ist unbeweglich.« (Hemleben, S. 87) Es folgt eine Serie von Ermahnungen, Drohungen und Verhören seitens der Inquisition. Gleichwohl gelingt es Galilei, seine Erkenntnisse über das heliozentrische Weltbild im Februar 1632 in seinem astronomischen Hauptwerk »Dialog über die beiden hauptsächlichsten Weltsysteme, das ptolemäische und das koper­ni­ka­nische« (Dialogo sopra i due massimi sistemi del mondo tolemaico e copernicano) in Florenz zu veröffentlichen. Ein halbes Jahr später wird das Buch verboten, ab April 1633 wird ihm in Rom der Prozeß gemacht. Unter Androhung der damals »gegen solche Verbrecher« –wie es in dem Urteil heißt– üblichen Strafen wie Folter oder gar Verbrennung auf dem Scheiterhaufen sieht sich Galilei gezwungen, am 22. Juni 1633 seine Auffassungen zu widerrufen und abzuschwören.

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»Il Gio­jel­lo« – Villa Galilei in Arcetri

Daraufhin wird er »nur« zu einer lebens­länglichen Haft­strafe ver­urteilt. Ab Dezem­ber 1633 erhält er unter strengen Auf­lagen (Haus­arrest) die Erlaubnis, sich in sein Landhaus »Il Gio­jel­lo« (Das Juwel) in Arcetri, einem kleinen Ort am Stadt­rand von Florenz, zurück­zu­ziehen. Auch wenn in manchen historischen Darstellungen der Ein­druck erweckt wird, die Um­wandlung der Ker­kerhaft in Haus­arrest sei ein Indiz dafür, daß Galilei von der Inquisition rücksichtsvoll behandelt worden sei, bleibt festzuhalten: »Galilei war nach der Verurteilung ein einsamer, tief unglücklicher Greis, der überdies durch Krankheit ... und zunehmende Erblindung zu leiden hatte.« (Hemleben, S. 140)

Sein Interesse an naturwissenschaftlicher Erkenntnis bleibt indessen ungebrochen: Im »Kerker von Arcetri«, wie er selbst seine Villa fortan sarkastisch nannte und »sogar als Absender in seiner Post angab« (Fölsing, S. 467), entstand sein für die weitere Entwicklung der Physik bedeutsamstes Werk, die »Unterredungen und mathematischen Demonstrationen über zwei neue Wissenszweige, die Mechanik und die Fallgesetze betreffend« (Discorsi e dimostrazioni matematiche intorno à due nouve scienze attenenti alla mecanica ed ai movimenti locali).  Es wurde 1638 im holländischen Leiden veröffentlicht. Am 8. Januar 1642 stirbt Galilei als schwerkranker Mann in seinem Haus in Arcetri. 

Galilei wird auf Drängen des Papstes an einem »unauffälligen Ort« im Glockenturm der Seitenkapelle der Domkirche Santa Croce in Florenz beigesetzt. Erst fast ein Jahrhundert später, am 13. März 1736, wird sein Leichnam in das Mausoleum im Hauptschiff von Santa Croce überführt.

Aus der Fülle der Spuren, die Galilei in den über dreißig Jahren seines Lebens in der toskanischen Hauptstadt zurückgelassen hat, sollen nur einige wenige in den Mittelpunkt unseres Besuchs in Florenz gerückt werden. Dazu gehören:

 

  • Villa »Il Giojello« in Arcetri – In diesem bereits seit 1631 gemieteten Landhaus auf den Hügeln in der Umgebung von Florenz verbringt Galilei die letzten acht Lebensjahre bis zu seinem Tod am 8.1.1642. Nach seiner Verurteilung wurde »meine Haft« –so Galilei in einem Brief vom Dezember 1633– »in eine Verbannung nach diesem kleinen Landhause umgewandelt, das eine Meile von Florenz entfernt liegt, mit dem strengen Befehl, nicht nach der Stadt zu gehen und weder den Besuch vieler Freunde zugleich anzunehmen, noch welche zu mir einzuladen.« (Hemleben, S.135) Von 1635 bis 1638 vollendet er in Arcetri sein physikalisches Hauptwerk, die Discorsi.

  • Von Arcetri aus gehen wir uns zu Fuß in Richtung Innenstadt und zwar diesmal in der Tat »auf den Spuren Galileis«. Denn als Galilei sich noch frei bewegen durfte, hat er diesen sehr schönen Weg über die Via San Leonardo üblicherweise genommen, wenn er nach Florenz wollte. Wir gehen zunächst vorbei an dem astronomischen Observatorium und dem neugotischen Turm »Torre del Gallo« –der sich übrigens dort erhebt, wo Galilei seine astronomischen Beobachtungen angestellt haben soll– zum Haus Nr. 19 in der Costa di San Giorgio. – Hier lebte Galilei ab 1617 während seiner Florentiner Zeit als Hofmathematiker des Großherzogs Cosimo II. bis zu seiner Verurteilung durch die Inquisition im Jahre 1633. Unser weiterer Weg in Richtung Zentrum führt uns über die Ponte Vecchio zur

  • Galerie der Uffizien – Der als Verwaltungs- und Gerichtsgebäude der Medici erbaute Uffizienpalast beherbergt eine der reichsten und bedeutendsten Gemäldegalerien der Welt. Hier ist u.a. auch das berühmte Galilei-Porträt des holländischen Malers Justus Sustermans aus dem Jahre 1635 ausgestellt. (Aus zeitlichen Gründen wird eine Besichtigung der Uffizien leider entfallen müssen.) Vorbei an der Galilei-Statue an der Außenwand der Uffizien begeben wir uns zu dem direkt dahinter gelegenen wissenschaftshistorischen Museum

  • Museo di Storia della Scienza im Palazzo dei Castellini – Das Museum der Geschichte der Naturwissenschaften beherbergt eine ausgezeichnete Ausstellung speziell über das Wirken Galileis (1.Stock, Raum 4). Darüber hinaus befindet sich dort eine bemerkenswerte Sammlung zur Entwicklung der experimentellen Naturwissenschaft im allgemeinen. Gezeigt werden u.a. Zeitmeßgeräte aus der Renaissance und anderen Epochen und elektrophysikalische Experimentiergeräte insbesondere aus dem 18. Jahrhundert. Von dem Museum aus gehen wir am Arno entlang zur

  • Domkirche Santa Croce. Hier befindet sich das Grabmal Galileis, u.a. aber auch das von Michelangelo und von Machiavelli.

3. Tag: Siena, Poggibonsi und San Gimignano

Nachdem Galilei am 22. Juni 1633 feierlich geschworen hatte, »in Zukunft weder in Wort noch in Schrift« zu verkünden, dass er »die Meinung vertreten und geglaubt habe, daß die Sonne Mittelpunkt der Welt und unbeweglich ist, und daß die Erde nicht Mittelpunkt ist und sich bewegt« (Hemleben, S.7), wird ihm am 30. Juni durch päpstliches Dekret gestattet, Rom zu verlassen und sich nach Siena zu begeben. Dorthin reist er am 6. Juli 1633 und lebt unter strengem Hausarrest für ein halbes Jahr als »Gast« im Palais des ihm wohlgesonnenen Erzbischofs Ascanio Piccolomini. Daß Galilei nach dem entwürdigenden Prozeß in Rom überhaupt noch einmal den Lebensmut fand, der ihn schließlich in Arcetri zur Vollendung seines physikalischen Lebenswerkes beflügelte, ist vor allen Dingen dem Erzbischof von Siena zu verdanken. »Von der Wissenschaft, die ihn in all dieses Unglück gestürzt hatte, wollte er nichts mehr hören, aber trotzdem gelang es dem Erzbischof nach einigen Wochen, Galilei aus seiner Verzweiflung zu reißen, so dass er sogar wieder die Arbeit an dem Buch über die Bewegung aufnahm, obwohl er kaum hoffen konnte, daß es jemals gedruckt werden würde.« (Fölsing, S.469) Dieser erzbischöfliche Palast wird neben dem Piazza del Campo und dem Dom einer unserer Besichtigungsschwerpunkte in Siena sein, ohne freilich zu vergessen, dass diese reizvoll im Hügelland des Chianti gelegene Stadt gewissermaßen als Gesamtkunstwerk auch einen hervorragenden Einblick in die Architektur des Mittelalters zu vermitteln vermag. Denn sie hat mit ihren Türmen und zinnengekrönten Mauern zum großen Teil ihr ursprüngliches Bild bewahrt und gilt wegen ihrer zahlreichen mittelalterlichen Gebäude, Renaissance-Bauwerke und Kunstschätze als eine der großartigsten Kunststädte Europas. Palazzo Piccolomini – Hier ist heute das Staatsarchiv mit kostbaren alten Büchern aus dem 13. bis 16.Jahrhundert untergebracht. Der Palast wurde 1469 von B.Rossellino für Nanni Piccolomini, dem Vater von Papst Pius III., erbaut.

Titelblatt der Discorsi: »Unterredungen und mathematischen Demonstrationen über zwei neue Wissenszweige, die Mechanik und die Fallgesetze betreffend«

Der Weg von Siena nach San Gimignano führt über die Stadt Poggibonsi. Poggibonsi – Trotz seines Hausarrests erwirkt Galilei im Herbst 1636 die Erlaubnis, sich außerhalb von Arcetri in der Stadt Poggibonsi mit dem französischen Gesandten in Rom, dem Grafen von Noailles, treffen zu dürfen. Dieser war in Padua Schüler Galileis gewesen und hatte ihm auch nach der Verurteilung die Treue gehalten. Ihm übergibt Galilei am 16. Oktober 1636 in Poggibonsi die ersten Manuskripte der . Fortan kümmert sich Noailles um die Herausgabe des Werkes. So ist auch der Druck und die Veröffentlichung der endgültigen Fassung der Discorsi im März 1638 in Holland dem Grafen di Noailles zu verdanken. Aus Dankbarkeit dafür und für dessen Engagement zur Verteidigung »meines Ansehens gegen meine Wider­sacher«, wie es in dem Vorwort Galileis zu den heißt, widmet Galilei ihm sein physikalisches Hauptwerk.

San Gimignano – Geschützt durch die Stadtmauer aus dem 12.Jahrhundert, konnte sich das mittelalterliche Zentrum mit seinen weltberühmten Türmen bis heute erhalten. Die mittelalterliche Architektur ermöglicht vielleicht noch eindrucksvoller als Siena gleichsam einen atmosphärischen Einblick in das historische Vorfeld der Renaissance, also jener Epoche des späten Mittelalters, in der sich deutlicher als zuvor die sozialen, ideologischen und politischen Strukturen herausbildeten, mit denen sich Galilei und andere kritische Geister wie etwa Giordano Bruno auseinandersetzen mußten, um ihrem Anspruch auf Wahrheit über das physikalische Weltbild Geltung zu verschaffen.

Zurück zu Galilei. Bleibt noch anzumerken, dass das 1632 verbotene Buch Galileis mit dem »Dialog über die beiden hauptsächlichsten Weltsysteme« erst 200 Jahre später vom Index der für Katholiken verbotenen Bücher gestrichen und das kirchenrechtliche Verfahren gegen Galilei sogar erst im Jahre 1980, also 350 Jahre nach seiner Verurteilung, wieder aufgerollt wurde. Nach dreizehnjähriger Beratungszeit wird Galilei offiziell rehabilitiert. Dazu eine Zeitungsmeldung aus dem Jahre 1992 (!) :  

Die Erde darf um die Sonne kreisen

Papst Johannes II. rehabilitiert Galilei - Als Ketzer verurteilt ROM (ap).

Fast 360 Jahre nach der Verurteilung durch die Inquisition ist der italienische Physiker und Mathematiker Galileo Galilei von der katholischen Kirche offiziell rehabilitiert worden.

Papst Johannes Paul II. bekannte am Samstag vor Mitgliedern der vatikanischen Akademie der Wissenschaften, daß die Kirche geirrt habe, als sie Galilei am 22. Juni 1633 wegen seiner Lehre verurteilte, wonach die Erde um die Sonne kreise und nicht umgekehrt, wie nach damaliger offizieller Kirchenlehre. Galilei hatte seiner der Lehre des Kopernikus entnommenen These abschwören müssen und war zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Sie wurde später in Hausarrest umgewandelt.

Die Erklärung des Papstes ist das Ergebnis dreizehnjähriger Beratungen und Untersuchungen einer von Johannes Paul ernannten Kommission. Die Verurteilung Galileis sei Ergebnis eines »tragischen gegenseitigen Nichtverstehens« und sei in der Folgezeit zu einem Symbol der unterstellten Ablehnung des wissen­schaftlichen Fortschritts durch die Kirche geworden, sagte der Pontifex maximus in seiner Rede in der Sala rega des Apostolischen Palastes.

Die Theologen der damaligen Zeit hätten in ihrer Annahme geirrt, daß der Wortsinn der Heiligen Schrift den physischen Zustand der Welt beschreibe, sagte Johannes Paul weiter. Der Fall Galilei sei sogar ein Beispiel für die Vereinbarkeit von Wissenschaft und Religion. Man habe damals nur nicht erkannt, daß es »zwei Reiche des Wissens gibt: eins, dessen Quelle die Offenbarung ist und eins, welches der Verstand durch eigene Kraft erkennen kann«.

Der Papst mahnte die Wissenschaftler besonders in Hinblick auf Biologie und Biogenetik, bei ihrer Forschung die spirituelle Seite des Menschseins nicht zu vergessen.

Darmstädter Echo vom 2.11.1992

Es kann mit Gewissheit angenommen werden, dass Galilei nach seinem Widerruf vor dem Inquisitionsgericht die Worte »Und sie (die Erde) bewegt sich doch!« nur gedacht, aber nicht ausgesprochen hat. Denn Galilei war kein Märtyrer, »weil er niemals einer sein wollte. Er war ein Mensch der Spätrenaissance, der das Leben genoß und genießen wollte.« (Weizsäcker, 1964)

So gesehen gab es für Galilei vielleicht auch einen sehr sinnlich-materiellen, um nicht zu sagen kulinarischen Grund, seinen Arbeitsort und Wohnsitz im Jahre 1610 gegen den warnenden Ratschlag seines Freundes Giovanni Sagredo von Padua wieder in seine toskanische Heimat zurückzuverlegen. Denn –und auch dies mag für einige Interessenten ein Aspekt dieser Studienfahrt sein– es scheint fast so, dass sich in den Denkformen Galileis gleichsam die Eigenarten der toskanischen Küche widerspiegeln.

Sie gilt als »raffiniert einfach, natürlich und unverfälscht« und beschränke »sich aufs Wesentliche«. Den Feinschmeckern und jenen, die sich dafür halten, sollen die weiteren Passagen aus dem bereits zitierten, möglicherweise völlig unbedeutenden Werk italienischer Kochkunst, keinewegs vorenthalten werden (Alberti, S.15): Toskana kulinarisch: raffiniert einfach – Die Küche der Toskana ist natürlich, unverfälscht und beschränkt sich aufs Wesentliche.

Frische Kräuter und zarte Gemüse bestimmen den Küchenzettel. Aus den Wäldern der Apuanischen Alpen kommen Kastanien, Pilze und Wild. Aus Arezzo stammt Lepre in umido, ein Hasenragout, das mit breiten Bandnudeln serviert wird. In Florenz ißt man zu vielen Fleischgerichten weiße Bohnen aus frischen oder getrockneten Bohnenkernen. Nicht umsonst werden die Toskaner Mangia-fagioli, Bohnenesser, genannt. Fagioli all' ucceletto wird mit Tomaten und Salbei zubereitet. Das ungesalzene Landbrot ißt man zu einem Glas Chianti oder man röstet es zu einer Fettunta, reibt es mit Knoblauch ein und beträufelt es mit Olivenöl. An der Küste macht sich der Einfluß des Meeres bemerkbar. Die besten Fischeintöpfe, Cacciucco, kocht man in Viareggio oder Livorno.

 

Literatur

  • Physik-Ordner: Arbeitsblätter (pdf-Format – 314 kB) aus dem Mechanik-Kurs mit direktem Bezug zu Galilei und ergänzende Materialien (pdf-Format – 855 kB) speziell zur Vorbereitung auf die Studienfahrt
  • Enrico Bellone (Hrsg.): Galilei – Leben und Werk eines unruhigen Geistes, Spektrum der Wissenschaft, Biographien, Heft 1/1998 (Preis: ca. 8,60 Euro)
  • Johannes Hemleben: Galileo Galilei – mit Selbstzeugnissen und Bilddokumenten, Reinbek bei Hamburg 1969, Taschenbuchreihe Rowohlts Monographien (Preis: ca. 6,60 Euro)
  • Jean-Pierre Maury: Galileo Galilei – Und sie bewegt sich doch!, Ravensburg 1990, Bilddokumentation aus der Taschenbuchreihe Abenteuer Geschichte des Ravensburger Buchverlags
  • Tim Jepson: Florenz + Toskana – Reiseführer, München 1994, RV-Verlag (Preis: ca. 14 Euro)
  • Speziell für Interessenten an der Geschichte der Kuppel des Doms von Florenz: Ross King: Das Wunder von Florenz – Architektur und Intrige: Wie die schönste Kuppel der Welt entstand, München 2003, btb Taschenbuch Goldmann Verlag (Preis: 10 Euro)

Internet-Adressen mit Informationen zu Leben und Werk von Galilei

  • Eidgenössische Technische Hochschule (ETH) Zürich: Wissenschaftshistorische Ausstellung über Galilei
  • Discorsi-Archiv des Max-Planck-Instituts für Wissenschaftsgeschichte Berlin –
    Ein Gemeinschaftsforschungsprojekt mit dem Istituto e Museo di Storia della Scienza und der Biblioteca Nazionale Centrale in Florenz
  • Wikipedia über Leben und Werk von Galilei
  • Galilei-Ausstellung im Museum der Wissenschaftsgeschichte (Museo Galileo) in Florenz (früher: Museo di Storia della Scienza) mit einem Virtuellem Museum zum Leben und Werk von Galilei
  • Schmerzliches Mißverständnis im »Fall Galilei« überwunden – Rede von Papst Johannes Paul II. vor der Päpstlichen Akademie der Wissenschaften 1992
  • Galilei-Projekt der Rice University in Houston (Texas/USA)
  • Wettervorhersage für die Region Pisa

Wichtige Adressen zur Durchführung der Fahrt

 

 

 

http://www.hems.de

Aktualisiert am: 30.03.2017